Krisen und Veränderungen gestalten: Leben – nicht sich leben lassen!

MauerWir haben eine Krise, lese ich, wegen der Flüchtlinge und jetzt auch noch Krieg wegen der Attentate in Paris. Im einen wie im anderen geht es um viele Menschen-Leben!
Die Attentate in  Beirut einen Tag vorher, haben diese Einschätzung jedoch nicht ausgelöst…..
Warum ist das keine Krise? Was macht eine Krise aus?
Was für eine Krise haben wir nun wirklich? Und was könnten wir tun?

Krisen hat jeder schon erlebt, sie gehörten zum Leben dazu, meistens im Zusammenhang mit wichtigen Übergängen von der Geburt bis zum Tod! Die normalen, normativen Übergänge, werden natürlich unterschiedlich schwer erlebt.
Schwieriger sind natürlich Krisen zu bewältigen, die nicht vorhersehbar waren. Oder Herausforderungen, deren Anforderungen in einem krassen Widerspruch zu den gegebenen Bewältigungsmöglichkeiten stehen. Das Gefühl von Hilflosigkeit verstärkt die Krise: es fehlt die Überzeugung, Leben gestalten zu können. Diese auch emotional empfundene Einengung bewirken oft Angst und Panik, die nicht selten durch Ärger und Wut abgewehrt werden. Und wie wir wissen führen die wiederum zu feindseligen Handlungen meistens gegenüber anderen Menschen. (Verena Kast, 2012)

Gut, das verstehe ich soweit: die Attentate in Beirut oder die Flüchtlingskrise  im Mittelmeer haben wir nicht als Krise erlebt, weil wir immer noch das Empfinden hatten, dass dadurch keine Veränderungen für uns drohen würden. Auch fühlten wir uns nicht hilflos, wir konnten unser Leben weiterhin frei gestalten.

Krise“ meint, dass sich etwas verändert, indem es sich zuspitzt.  An der Spitze erfolgt meist der Wendepunkt dieser Situation.  Anstehende Veränderungen, Krisen, machen einen unsicher, lösen Angst aus, ob ich den Herausforderungen gewachsen bin. Völlig normal, finde ich.

Nur, die Angst, die Befürchtungen… sind nicht die Krise, sie sind nur Begleiterscheinungen, die Symptome.  Es gilt diese Begleiterscheinungen ernst zu nehmen! Daran können wir eine Krise für uns persönlich erkennen.

Ja , ich gebe zu, mich macht die derzeitige Situation auch unsicher. Ich weiß auch nicht so genau, wie sie sich auf meine Leben auswirkt, ob ich mich vielleicht sogar einschränken muss oder gar verändern…..!

Aber das heißt ja noch lange nicht, dass ich nicht mehr klar denken und handeln kann!

Was wäre also der nächste Schritt?

1. Leugnen: sehr beliebt, aber geht jetzt nicht mehr so recht, zumindest wenn man in Passau wohnt. Was habe ich neulich im Radio gehört? „Wo kommen denn die vielen Flüchtlinge alle auf einmal her ?“
Diese Frage erstaunte mich schon etwas:  Die Flüchtlinge gabs  in Jordanien oder der Türkei immerhin schon seit ca 4 Jahren . Und über die gekenterten Flüchtlingsboote vor Lampedusa wurde auch immer wieder berichtet.

2. Dann gibts noch Strategie den  Schein der Stärke aufrechterhalten…!

Mein Verdacht: Wenn der „starke Mann“ die Krise nicht konstruktiv bewältigt, dann lags nicht am doch nicht so starken Mann, sondern vielleicht daran, dass es nun keine Krise mehr ist, sondern Krieg!

3. das wäre dann eine Eskalation!

oder aber:

3. Überprüfen der Situation…: es wäre doch auch sinnvoll zu überprüfen, ob  die Situation tatsächlich unvorhersehbar war, sich tatsächlich zuspitzt, wir tatsächlich handlungsunfähig sind oder werden oder ggf. geeignete Maßnahmen ergriffen werden können.

Und vielleicht stellt sich dann heraus, dass die Krise und die vielleicht damit verbundenen Veränderungen zwar schwierig sind zu bewältigen, aber doch gar nicht so schlecht, dass etwas neues entstehen kann, ein schöpferischer Prozess!

Der schöpferische Prozess wird durch ein Problem ausgelöst, das mit herkömmlichen Mitteln nicht zu lösen ist, das aber unbedingt gelöst werden muss oder will. Zunächst werden Lösungsmöglichkeiten im Umfeld des Problems gesucht, in der Hoffnung doch noch eine konventionelle Lösung zu finden.

Irgendwann sind alle bekannten Quellen erschöpft. Was kurz vorher noch gültig und verlässlich erschien, muss nun plötzlich hinterfragt werden.(nach V. Kast,2012)
Neue Wege müssen gesucht und beschritten werden. Und das können wir nur zusamen, indem wir die Verunsicherung, das Krisenhafte ernstnehmen und gemeinsamen nach neuen Lösungen suchen. Das erfordert Offenheit, gegenseitigen Respekt, Zuversicht…. und dann kann es passieren:

Plötzlich ist etwas Neues enstanden…..!

Das ist Entwicklung!  So hat sich die Menschheit weiterentwickelt!
Denn Leben ist Veränderung!

Wir haben jetzt die Chance  die „Krise“ und vielleicht daraus resultierende Veränderungen mitzugestalten..!

Die Krise ungeschehen machen, funktioniert nicht! Dazu hätten wir  die Krise früher wahrnehmen und erkennen müssen. Aber so sind wir halt, wir Menschen: Wir haltens immer noch mit dem heiligen Sankt Florian *……..

*Oh heiliger Sankt Florian
Verschon unser Haus,
steck‘ andere an!

 

Empfehlenswerte Literatur und Links:

Bergner, Thomas (2013). Gefühle. Die Sprache des Selbst. Schattauer

Kast Verena (2012). Lass dich nicht leben – lebe. Die eigenen Ressourcen schöpferisch
nutzen . Herder

und ein sehr interessanter Link:

http://www.scilogs.de/natur-des-glaubens/droht-islamisierung-abendlandes-mit-tricks/

 

 

 

 

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