Wer kennt das nicht? Eine Lebensphase geht zu Ende, eine Beziehung geht absehbar oder plötzlich zu Brüche, ein Job wird von Ihnen oder der Firma gekündigt……… manchmal geht’s gleich weiter, aber manchmal gibt’s nicht so schnell Ersatz. Und gerade dann, wenns nicht gleich planbar weitergeht, stemmen sich die einen gegen das Ende der alten Beziehung, des alten Jobs, selbst wenn sie unglücklich damit sind….- das scheint immer noch besser als die Unsicherheit, die Leere danach.
Alternativ verfallen manche in wilden Aktionismus, von Partnerschaftsportalen bis zum Speed-dating, wird alles genutzt, um nur möglichst schnell einen neuen Partner, eine neue Partnerin zu finden.
Was ist an diesen Übergängen, an diesem „Dazwischen-sein“ so unangenehm, so beängstigend?
Oftmals wird es nicht als eine andere Lebensphase mit einer eigenen Qualität erlebt, sondern als Mangelerfahrung. Noch in einer unglücklichen Beziehung oder einem Job gefangen träumen viele davon, was sie alles täten, wenn sie nicht in… gefangen wären…. Endlich frei bewegen, dahin fahren wohin ich will, endlich Bücher lesen, nichts tun, achtsamer mit mir und meiner Umwelt umgehen…… ! Und dann wenn es soweit ist, nichts davon! Stattdessen: hektisches Suchen, Selbstzweifel, Depression, Angst, Tunnelblick….
Bevor das Alte losgelassen und verarbeitet ist, muss das Neue schon beginnen , in Besitz genommen sein! „Nur dann kann ich mich auf das Dazwischen einlassen…!“ Nur, das ist kein echtes Dazwischen , keine kreative Lücke mehr, das Neue hat schon begonnen, auch wenns nur im Kopf stattfindet, eine Bewegung in diese eine Richtung.
Deshalb möchte ich eine Lanze brechen für dieses Dazwischen, für diese Lücke zwischen—- nicht wissend wie groß diese Lücke ist! Raum lassen, das Alte wirklich abzuschließen, neues entwickeln, entstehen lassen
Aber dazu muss ich dieses Dazwischen-sein
- aushalten mit all ihren Unsicherheiten, Ängsten, Einsamkeisgefühlen
- wertschätzen können als notwendig und letztendlich wertvoll
- warten könnnen
- Geduld haben,
- Vertrauen haben—
Leider sind gerade diese Haltungen etwas unbeliebt und wahrscheinlich unmodern geworden in einer Zeit der alternativlosen Wachstums- und Beschleunigungskultur!
Doch wem es gelingt, der kann es erleben:
In dieser Lücke zwischen dem bekannten Alten und dem unbekannten Neuen, diesem Dazwischen, in dieser scheinbaren Leere kann etwas Neues entstehen, ist Raum für Kreativität, für das Unvorhersehbare und manchmal das Wunderbare!
WIRKLICH!
(Alles hat seine Zeit!)
Herzlichen Dank für diese klaren Worte!
Wie schätzen wir das Dazwischensein (für kurze Zeit), wenn wir niedergeworfen sind oder werden . Geniessen den Raum, das Wahrnehmen, das Bewusstwerden, Einspüren… aber es darf nicht zu lange dauern, auch wenn noch keine Wege, Lösungen, Veränderungen in Sicht sind.
Das ist vermutlich unser Hauptproblem — den Raum nicht nur geniessen sondern aushalten! –nicht gleich den nächsten Weg einschlagen können, sondern erst erspüren, neue Spuren anlegen –nicht mit den vermeintlich (!) neuen (und doch noch alten Wurzel, Gedanken, Einstellungen zugrunde liegenden ) Ideen und Mosaiksteinchen das Lebenspuzzle gleich wieder neu zusammenstellen –unseren Schatten wahrenehmen–Verkrustetes, Eingefahrenes geht nicht so leicht und schnell aufzubrechen oder einfach nur dem Licht zu öffnen–
Ich sollte mir Deine Worte intensiv und liebevoll in mir wirken lassen! Danke